Gallargues-le-Montueux → Montpellier
→ 37 Kilometer
↑ 59 Meter
Montag, der 07.07.2014
Irgendwann wurde aus dem Grollen ein amtliches Gewitter, dass genau über mich hinweg ging. Dieser Vorgang wiederholte sich noch einige Male. Wie oft weiß ich nicht, weil ich doch tatsächlich irgendwann darüber eingeschlafen bin (dieses Mal hatte ich meine Ohropax am Start!).
Als ich so gegen 7:00 Uhr wieder wach wurde, hatte sich an der Wetterlage im Grunde nix geändert. Allerdings ließ der Regen irgendwann so weit nach, dass ich den Gang, sorry: die Wanderung zu den Toiletten wagen konnte.
Ein Blick in den Himmel verriet mir, dass wohl jetzt die Gelegenheit war, alle Sachen so schnell wir möglich zur überdachten Bar-Terrasse zu bringen und dann da trocknen zu lassen. Also zog ich nur die Heringe und raffte alles zusammen. Eine goldene Entscheidung! Ich war gerade in Sicherheit, da zeigte das Wetter mal, was richtiger ein Regenguss ist!
Während mein gesamtes Hab und Gut ausgebreitet auf dem Boden lag, gab’s für mich erst mal Frühstück.
Die Klamotten schienen leider bei der Luftfeuchtigkeit eher noch klammer zu werden. Also packte ich alles zusammen und brach auf, als gerade mal nur normal regnete.
Der Weg war komplett unspektakulär. Von daher verpasste ich unter meinem Poncho auch nichts.
Außerdem ist sonnenfreies Wetter ja auch gut für die Kondition. Und so erreichte ich irgendwann relativ entspannt Montpellier – bei Sonnenschein!
Da war ich also wieder…!
Und ehrlich gesagt: Arles ist zwar definitiv sehenswert und auch die Camargue hat ihren Reiz. Aber aus meiner Sicht lohnt es sich nicht, dafür die gut 100 km zurückzusetzen. Außer, man möchte unbedingt am offiziellen Startort des Via Tolosana beginnen.
In Montpellier hatte ich auf Empfehlung des Herbergsvaters von St. Gilles die Pilgerherberge von St. Roche aufgesucht. Sie liegt direkt neben der gleichnamigen Kirche mitten im Altstadtzentrum und ist eine Spendenherberge! (→ SV) Es gibt 8 Betten von denen 4 bereits belegt waren: von einem älteren Spanier, einem jungen asiatischen Kanadier sowie 2 deutschen Frauen mittleren Alters, die hier und heute starten.
Der Herr des Hauses nahm meine Daten auf und zeigte mir die Räumlichkeiten. Danach bat er mich, meinen Rucksack in einen Plastikbeutel, den er mir gab, zu packen. Ach ja: Die Südfranzosen und ihre Wanzenphobie…
Ich unterhielt mich kurz mit den neuen Wegbegleitern und erkundete danach die Umgebung.
Was ich bei meiner Ankunft vor 4 Tagen und auch heute im Randgebiet nicht ahnte: Montpellier hat eine wirklich sehr sehenswerte, beeindruckende und lebendige Altstadt!
Nach einem entsprechend späten Ende meiner Fotorunde, habe noch eine ganze Weile zunächst mit dem Kanadier und dann mit den beiden Damen in der Küche gesessen.
(über die Sitemap lassen sich die Tage gezielt aufrufen)