Montpellier → St.-Guilhem-le-Désert
→ 45 Kilometer
↑ 255 Meter
Dienstag, der 08.07.2014
Nein, ich bin nicht 45 km gelaufen!
Da alle Welt – vor allem der Wanderführer – davon abrät, durch die absolut langweiligen Wohngebiete von Montpellier zu laufen, haben wir (die beiden deutschen Frauen und ich), die Straßenbahn genutzt, um an den Stadtrand zu kommen. Das waren immerhin gute 5 km…
Bis zum nächsten Ort sind wir noch gemeinsam gelaufen, danach habe mich erst mal nach vorn abgesetzt.
Das Landschaftsbild legte heute eine absolute Kehrtwende hin!
Und so gab es schon mal einen kleinen Vorgeschmack auf das, was da in den nächsten Tagen auf mich zukommt:
Der Abschluss der heutigen Tour war zugleich das bisherige Highlight:
Der Weg führte ein paar Kilometer entlang einer Schlucht, ehe er mich nach Saint-Guilhem-le-Désert führte, der so pittoresk ist, das ich ihn eher für eine Filmkulisse halten würde als für real. Und genau dieser Ort war mein heutiges Ziel!
Abgesehen von seinem wirklich einmaligen Ambiente, verfügt er laut Wanderführer gleich über drei sehr günstige Unterkünfte für Pilger. Ich habe auch alle drei ausfindig gemacht. Was es hier nur leider nicht zu geben scheint: Menschen!
Alle Herbergen waren dicht.
Irgendwann erreichte ich den zentralen Platz, wo es zwei Restaurants, ein Hotel und auch ein paar Menschen gab. Als ich das Hotel betrat, nahm sich eine junge Frau um die 20 meiner an. Ich fragte sie nach den Pilgerherbergen. Worauf sie meinte, dass sie noch ein Zimmer frei hätte. Für nur 63,- €.
Das ist tatsächlich günstiger als in meinem Buch (69,- €), aber immer noch mehr als viermal so viel wie für die Pilgerdomizile…
Zum einen versuchte sie mir natürlich ihre Unterkunft weiterhin schmackhaft zu machen. Zum anderen war sie aber auch sehr bemüht, mir beim Finden einer „Pilgerkonformen“ Bleibe weiterzuhelfen.
Bei rund 30 Übernachtungen, die da für mich zusammenkommen, versucht man ja doch den Ball etwas flacher zu halten.
Aber nachdem sich zwischenzeitlich bis zu 4 der Damen meines Themas hilfsbereit angenommen hatten, war für mich klar, dass ich heute Nacht mal etwas über die Strenge schlagen und hier übernachten werde.
Und so habe ich heute mal ein nettes Zimmer für mich.
Mann, sind die hier sympathisch! 🙂
Und was für ein malerischer Ort!
Leider konnte ich keine Bilder mehr bei Tageslicht machen, weil es bei meiner Ankunft schon ziemlich spät und zudem stark bewölkt war.
Aber ich habe eben, trotz wirklich müder Knochen, noch mal eine kurze Abendrunde gedreht. Wann hat man schon mal die Gelegenheit, in so einem Ort Bilder ohne Touris machen zu können…! Und die Nacht hat ja auch so ihren Charme!
(über die Sitemap lassen sich die Tage gezielt aufrufen)