Eigentlich hatte ich ja vor, heute bis zum nächsten größeren Ort zu kommen.
Das hätte allerdings mal wieder zwei Tagesetappen erfordert.
Und als ich bei der Herberge ankam, die mein Buch als Ziel für heute vorschlägt, hatte ich meine Entscheidung, hier bereits Station zu machen, davon abhängig gemacht, ob es dort irgendwelche Lebensmittel gibt, um so etwas wie ein Abendessen hinzubekommen.
Da es sich nämlich um eine städtische Unterkunft handelt, ist mal wieder Selbstversorgung angesagt.
Und in diesem Ort ist der Briefkasten schon das höchste Maß an Infrastruktur…!
Bei Herbergen dieser Art holt man sich in der Regel irgendwo einen Schlüssel ab, oder die Tür steht einfach offen, wie in diesem Fall.
Im ersten Stock fand ich einen Aufenthaltsraum mit Küche vor, und im Kühlschrank standen zumindest schon mal Getränke – zu Preisen, die ich bisher nicht mal im günstigsten Supermarkt hatte!?
Beim weiteren Umsehen entdeckte ich einen Schlafraum mit drei Etagenbetten. Eine weitere Tür war angelehnt. Und da draußen Wäsche zum Trocknen hing und ein paar Schuhe im Flur standen, klopfte ich vorsichtig an.
Es öffnete ein Mann um die 50 und hinter ihm begrüßte mich noch eine Frau im gleichen Alter.
Es sind beides Franzosen, die hier für zwei Wochen unterwegs sind.
Er kam raus und zeigte und erklärte mir alles, soweit es sein „Fränglisch“ zuließ.
Dabei erfuhr ich, dass gegen 17:30 Uhr jemand käme, bei dem man Lebensmittel erwerben könne.
Perfekt!
Nach weiteren 15 Kilometern war mir auch nicht mehr zumute.
Tatsächlich kam pünktlich zur angesagten Zeit jemand und schloss im Erdgeschoss einen weiteren Raum auf, in dem sich Pasta, Konserven, Wein, Fertiggerichte und vieles mehr befanden. Alles zu Preisen, die irgendwie bezuschusst sein müssen!?
Ich stellte mir mal wieder Nudeln mit Tomatensoße zusammen und nahm noch eines von den tiefgekühlten Baguettes für morgen.
Da der Ort nicht mal Bürgersteige zum Hochklappen hat, und meine Nachbarn im Grunde nur Französisch sprechen, müssen jetzt mal wieder ein paar Video-Podcast-Folgen „extra-3“ in Begleitung von Bier und Chips den Abend retten.
Ab morgen wird’s erst mal wieder etwas städtischer!
(über die Sitemap lassen sich die Tage gezielt aufrufen)