Camino via Tolosana (Tag 26)

 

Lescar → Oloron-Sainte-Marie


 → 38 Kilometer
↑ 231 Meter

Samstag, der 29.07.2014

 

 Die Ousse
Die Ousse

Nachdem ich Lescar ohne jegliche Einkäufe und ohne Kaffee verlassen habe, passiere ich nochmal einen kleinen Ort kurz vor der absoluten Pampa.
Und dort entdecke ich vor einem kleinen Lebensmittelladen ein paar Tische und Stühle.
Café-au-lait-Time!!!
Dieser Tag hatte eindeutig positives Potenzial!
Zwar machen die doch sehr beeindruckenden Wolken um mich herum einen eher besorgniserregenden Eindruck, aber für den Augenblick scheint erst mal überwiegend die Sonne.
Nach dem Kaffee – oder besser: den beiden Kaffees – geht es dann direkt nach oben.
Willkommen im Pyrenäenvorland!
Wie können zwei direkt aufeinander folgende Tage nur so unterschiedlich sein?
Vor allem Landschaftlich!
Während gestern die höchsten Erhebungen noch die Steine unter meinen Schuhen waren, geht es heute sowohl vom Weg als auch von den Aussichten her deutlich zur Sache!
Trotzdem lasse ich Lacommande, den vom Buch als Etappenziel vorgeschlagenen Ort, hinter mir.
Zum Einen folgt der bereits nach nur 15 km, und zum Anderen gibt‘s da nicht mal den obligatorischen Friseur oder die Apotheke! Geschweige denn einen Laden!
Noch kurz hinter meinem Kaffee hält plötzlich eine ältere Dame mit ihrem Wagen neben mir, fragt mich, ob ich bis Lacommande laufen wolle und bietet mir an, meinen Rucksack für mich dorthin mitzunehmen!
Ich lehne dankend ab.

 Oloron-Sainte-Marie
Oloron-Sainte-Marie

Obwohl es sich zwischenzeitlich bedrohlich zuzieht, erreiche ich Oloron-Sainte-Marie am frühen Abend trockenen Fußes.
Die Touri-Info meldet mich wieder bei der Herberge an (→ SV), und nur kurze Zeit später betrete ich mein einfaches aber modernes 2-Bett-Zimmer, dass ich noch für mich zu haben scheine.
Noch…! Denn die Gite ist offenbar ziemlich voll!
Keine Ahnung, wie viele Zimmer es hier gibt. Aber ich schätze mal, dass das Haus auf mindestens 20 Betten kommt.
Dadurch wird mir erst bewusst, dass dieser Ort die Alternative zu St. Jean-Pied-de-Port sein dürfte!
Sprich: Ab hier starten ebenfalls zahlreiche Pilger, die den Camino Francés laufen wollen.
Dann wird’s wohl schon ab jetzt etwas lebhafter.
Ich drehe noch mal eine Runde durch den inzwischen doch noch mit Abendlicht gefluteten Ort.
Die Straßen sind erfüllt von einem Geruch, den ich zunächst nicht einordnen kann. Aber dann fällt mir ein, dass dies ja die Produktionsstadt von Lindt-Schokolade ist. Außerdem wurde hier die Baskenmütze erfunden und wird hier auch bis heute produziert.
Bei meiner Rückkehr ist inzwischen auch ein junger Italiener in meinem Zimmer eingezogen, der hier morgen startet und dann bis Santiago laufen will!
Ein wenig beneide ich ihn ja.

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(über die Sitemap lassen sich die Tage gezielt aufrufen)

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