Camino via Tolosana (Tag 12)

 

Anglès → Castres


 → 40 Kilometer
↑ 623 Meter

Montag, der 15.07.2014

 

Pause
Pause

Während ich bisher eigentlich nie nennenswerte Probleme mit den Füßen hatte, scheinen die Steigungen und vor allem Gefälle der letzten Tage ihnen doch deutlich zugesetzt zu haben!
Trotzdem war mein Plan für heute eigentlich der, aus zwei kleineren Etappen eine große zu machen, damit ich in Castres und somit mal wieder in einem größeren Ort lande.
Aber als es mal wieder einen nicht enden wollenden, gerölligen Abhang hinunter gehe, scheint dieses Vorhaben doch sehr zu Wackeln!
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass mich niemand hören kann…!
Jeder unter meiner Sohle deplatzierte Stein, und davon gibt’s ’ne Menge, lässt mich dezent aufmerken!
Ich beschließe, in dem vom Wanderführer vorgeschlagenen Zielort Boissezon, mein weiteres Vorgehen bei einem Kaffee neu zu überdenken.
Dumm nur, dass es dort kaum etwas für eine Einkehr gibt! Und das, was da ist, hat geschlossen!
Ein Grund mehr, nicht hier zu bleiben!
Also ziehe ich weiter, und nach nur 3 km folgte der nächste Ort mit einer Bar!
Ich erlebe es nicht das erste Mal, dass so ein Kaffee nebst Bier und wahrscheinlich auch ein wenig Adrenalin jegliche Müdigkeit und Schmerzen in Luft auflösten, und ich so noch mal eine kleine Tagesetappe anhängen kann.
Apropos Adrenalin: So ein Hirschkäfer ist ja bereits am Boden eine recht eindrucksvolle Erscheinung! Aber die Dinger können tatsächlich auch Fliegen! Und wenn sie dies von hinten rechts knapp vorm Gesicht lang nach vorne weg machen, dann hat man da so seinen Moment…!
Dank des Drogeneinflusses erreiche ich Castres (fast) wie im Fluge.
Nur das überraschend ausgedehnte Randgebiet zieht sich dann doch noch etwas!

Castres
Castres

Als ich endlich in das Zentrum komme, sprechen mich zwei ältere Damen an. Die eine kann etwas Deutsch. Sie wollen wissen, ob ich schon eine Bleibe hätte. Ich zeige ihnen die Adressen in meinem Buch. Daraufhin greift die eine sofort zum Telefon, und fängt an, einige Nummern darin für mich anzurufen. Leider ohne Erfolg. Also bitten sie mich, ihnen zu folgen – wohin auch immer!
Wir landen vor einem ziemlich großen Pilgerzentrum (→ SV), an dem ich vorher bereits vorbeikam. Aber auch dies ist längst geschlossen.
Also ziehen wir wieder zurück zum Ausgangspunkt. Sie empfehlen mir ein Hotel, dass sich nur wenige Schritte von der Stelle entfernt befindet – und auch in meinem Wanderführer angegeben ist.
Ja, das war dann ja noch mal eine schöne Ehrenrunde. Aber sehr nett waren sie!
Nebenbei habe ich heute netto meinen 300. km gemacht (incl. neue Streckenführungen, Umleitungen und Extrawege… = 360 km).
Aber vor allem liegt der erste Gebirgszug und offenbar auch das windige Wetter hinter mir!
Und da ich keinen Schritt mehr weiter will/kann, checke ich direkt in dem Hotel ein. Dafür, dass es sich mitten in der Altstadt und am Fluss befindet, sind 46 € doch ein sehr fairer Preis (→ SV).
Die Altstadt ist am Abend zwar ähnlich reizvoll, wie die von Montpellier, aber meine Füße ließen nicht mehr als eine kleine Abendrunde zu.

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(über die Sitemap lassen sich die Tage gezielt aufrufen)

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