St. Jean-Pied-de-Port → Hamburg
→ 1.410 Kilometer
↑ 10.000 Meter
Dienstag, der 10.08.2010
Um 5:30 verlasse ich leise mein Bett und schleiche ins Bad. Die Herberge ist zwar, wie bereits erwähnt, sehr schick hergerichtet, aber mit der Gestaltung des Badezimmers haben sie es etwas zu gut gemeint: Zwar ist so eine große Milchglasscheibe als Wand sehr modern und stylish, aber wenn diese als Trennung zum Schlafraum dient, ist man um eine frühe Zeit wie diese doch eher dazu verpflichtet, alles im Dunkeln zu regeln.
Als ich das hinter mich gebracht habe, raffe ich meine Sachen zusammen und schleiche in die Küche, wo ich in Ruhe und bei Licht alles packen kann. Danach lasse ich die hoffentlich nach wie vor noch schlafenden Pilger zurück.
Ich beneide sie. Vor ihnen liegt eine garantiert spannende Zeit.
Es ist kurz nach 6:00, als ich in das noch dunkle St. Jean-Pied-de-Port hinaustrete. Auf meinem Weg zum Bahnhof (→ SV) begegne ich keinem Menschen. Erst auf dem kleinen Bahnsteig selbst stehen ein Mann und eine Frau. Sie sehen allerdings nicht wie Pilger aus. Dafür müsste aber doch eigentlich Traugott hier auch demnächst auftauchen. Den Gedanken habe ich noch gar nicht zu Ende gedacht, da kommt ein älterer Herr um die Ecke und begrüßt mich freudig.
Als der Zug vorfährt, steige ich ein – noch ohne Ticket. Da der Schalter im Bahnhof bis eben noch geschlossen war, werde ich mir wohl eines beim Schaffner besorgen müssen. Aber dann sehe ich, dass der Schalter inzwischen geöffnet hat. Der Zug soll erst in einigen Minuten abfahren, also frage ich jemanden vom Zugpersonal, ob ich noch mal eben zum Fahrkartenverkauf rüber laufen kann. „Ja, kein Problem.“ Leider brauchen die vor mir Wartenden aber so lange mit ihren Fragen, dass ich unverrichteter Dinge wieder in den Zug zurückkehren muss.
Anfangs unterhalten Traugott und ich uns eine Weile, dann versuche ich, noch ein wenig zu schlafen. Als irgendwann der Schaffner endlich auftaucht und die Karten kontrollieren bzw. verkaufen will, treffen wir in einen weiteren Bahnhof ein, und er muss sich zunächst um die Abfertigung kümmern. Danach taucht er bis Bayonne nicht mehr auf…
Nachdem wir den Zug verlassen haben, verabschieden auch Traugott und ich uns voneinander.
Offenbar gibt es keine Pendelbusse, die von hier (→ SV) zum Flughafen von Biarritz fahren. Aber dann mache ich eine städtische Buslinie aus, die direkt dorthin führt. Der nächste Bus geht allerdings erst in gut 45 Minuten. Zeit genug für den bislang ausgebliebenen letzten Café au lait. Ich muss nicht weit laufen und setze mich in ein nettes Café (→ SV).
Für gerade mal 1,20 € chauffiert mich der Bus in ca. 40 Minuten von Bayonne direkt vor den Flughafen von Biarritz (→ SV)“ target=“_blank“>(→ SV). Ich setze meinen Fuß in die Halle, die ich bereits am 01. Mai 2008 schon einmal betrat, um von hier meinen ersten Camino zu starten. Heute tue ich dies, um meinen inzwischen dritten Weg zu beenden. Ich denke, es wird nicht der letzte gewesen sein.
(über die Sitemap lassen sich die Tage gezielt aufrufen)