Camino Nordfrankreich (Tag 36)

 

Saint-Georges-Lagricol → Saint-Geneys-près-Saint-Paulien


 → 22 Kilometer
↑ 258 Meter

Samstag, der 18.08.2012

 

bei Argentières
bei Argentières

Bevor ich diesen kleinen Ort wieder verlasse, gibt es noch mal 2 Café au Lait in der Bar von gestern Abend. Jeder Besucher, der mich erblickt, deutet an, dass das heute ein ziemlich heißer Tag werden dürfte. So gesehen ist es vielleicht doch gar nicht so schlecht, dass ich diesen und nicht den ursprünglichen Abschnitt nach Le Puy laufe. Denn der soll noch strammere Aufstiege aufweisen, als die, die mich hier teilweise schon zum Schnaufen bringen.
An einer Straßenkreuzung sehe ich das erste Mal einen Wegweiser für Autos, der noch verbleibende 25 km bis Le Puy angibt. Das entspricht auch ziemlich genau meiner zu laufenden Distanz. Das wäre also theoretisch noch heute zu schaffen. Aber nun habe ich inzwischen auch schon einige Kilometer hinter mir und außerdem will ich das auch noch gar nicht!
Nach unglaublich heißen 25 km erreiche ich mitten im Nichts eine kleine Ansiedlung von Häusern. Einige Schilder weisen darauf hin, dass es hier eine Herberge geben soll. Ich klopfe bei dem Haus an, zu dem diese Schilder führen. Offenbar treffe ich hier zunächst auf die Nachbarn, die mich dann aber einmal ums Gebäude herum weisen. Dort treffe ich auf ein Paar um die 50, dass ich auf meine Anfrage hin scherzhaft gegenseitig befragt, ob sie da wohl noch was hätten. Dann führen sie mich noch mal ums Gebäude herum und über eine hölzerne Treppe auf einen Dachboden, auf dem insgesamt 5 Betten aufgestellt sind, unter denen ich frei wählen kann.
Alles ist sehr urig und besteht aus natürlichen Materialien wie Holz und Stein. Außerdem scheint es sich um eine Art Biohof zu handeln, bei dem man auch entsprechende Produkte erwerben kann.
Sie fragen mich, ob ich später etwas zu Abend essen möchte. Definitiv! Denn hier in der Pampa werde ich heute Abend mit Sicherheit keine andere Gelegenheit finden!
Außerdem bieten sie mir noch an, den Garten zum Relaxen zu nutzen und lassen mich dann erst einmal wieder allein.
Zum Abendessen gibt es das obligatorische Drei-Gänge-Menü mit einem üppigen Salat, einem Hauptgericht, in diesem Fall mit sehr leckeren Bohnen und Würstchen sowie dem umgänglichen Käse als Nachtisch.
Da meine Gastgeber einigermaßen gut englisch sprechen, können wir uns auch ganz gut unterhalten. Dabei erfahre ich, dass es da offenbar jemanden gibt, der die Wegweiser zu der Wegvariante, die ich jetzt ursprünglich laufen wollte, aus irgendwelchen Gründen sabotiert. Vielleicht habe ich sie ja deswegen übersehen.

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(über die Sitemap lassen sich die Tage gezielt aufrufen)

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